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mit dem Polizei-Logo wußten wir sonst nicht wohin !

Skandal Kirchenkrimi:

Der Pastor und die Indonesische Droge !

Autor und © by : Die Gemeindefestbesucher am 24.09.2000

Verlag: Der Gemeindebrief der Ev. Kirchengemeinde Nottuln/Appelhülsen Druck: Kreiskirchenamt in Steinfurt

Autorenteam bisher: Klaus Bratengeyer, Andreas Bober, Andreas Gers, Manuel Stübecke, Nadine Prigge, Fabian Prigge, Rudolf ?, Kristina Könne, Karl-Heinz Prigge,

 

Kapitel I

Kommissar Erik Ode hätte den Wecker mit seinen drohenden, roten Katzenaugenzahlen 7:30 Uhr und schrillem stetig lauter werdendem Amerikapolicegejaule, am liebsten gegen die Wand geworfen. Aber es nützt ja nichts , er hatte seiner lieben Brigitte versprochen am Kirchengemeindefest in Appelhülsen teilzunehmen. Also raus aus den von Schweiß, Alkoholfahne und Ausdünstungen vollen Federn und die Dusche auf kalt, damit der sicher vorhandene kranke Kopf, schließlich war ja gestern sein 40- jähriges Dienstjubiläum gefeiert , betrunken oder besser besoffen worden, zumindest zunächst beruhigt wird. Die schon von Brigitte bereitgelegte Wäsche und der unvermeidliche weißes Hemd- und Sakko-Zwang einschließlich der fürchterlich polizeigrünen Krawatte wurden widerwillig akzeptiert und angezogen. So – 9:30 Uhr also rein in die Familienkutsche und frohe Miene zum bösen Spiel ? Nein! Nur Sicher und mit Jahrhundert alten Spielregeln in die von freundlichen Langweilern übervollen Kirche fahren. Schon auf den ersten Metern quengelten die halbwüchsigen, pubertierenden Menschenkinder hinter ihm rum, so daß er auf Grund seiner nicht unerheblichen Schäden der letzten Nacht nahe dran war mächtig los zu poltern. Nur die immer freundliche, korrekte ehemalige Verlobte auf dem Beifahrersitz hielt ihn davon ab, jedoch ohne direkt Einfluß zu nehmen. Er wollte einfach heute morgen keine Diskussionen ohne Ende und Gespräche über Erziehung und pädagogische Programme. Er wollte nur seine Ruhe... und da eilten seine Gedanken eh voraus und hörten schon kreischende Kinder, aufheulende Orgeln, unerträglich laute Posaunen und Keyboardtrallalla, unwahrscheinlich wichtige tiefschürfende Ansprachen, wobei er genau wußte .... alles Quatsch! Nur sein Job in der Mordkommission Abtlg. SK4, zeigte immer das wahre Leben und das hatte mit Kirche und dem lieben Gott nichts zu tun. Aber er fügte sich und schließlich brauchte er ja auch zum Ausgleich seine göttliche Ruhe, im Nest der Familie und des Kuhdorfes mit Autobahnanschluß nach Münster, zum Leben Live. Zwischenzeitlich bog er, unter Mißachtung der Geschwindigkeitsbegrenzung – Anliegerstraße 30Kmh - in die total verbaute Straße nahe dem Kirchenzentrum ein. Auch hier ärgerte er sich wieder maßlos, über diese militante Verkehrsverhinderungsmafia in der örtlichen Gemeindeverwaltung. Aber was kann man von grünen, Sozialpädagogen in der Mehrheitsfraktion auch anderes erwarten. Innerlich durchzuckte ihn ein Aufschrei. "Theologen, Sozialarbeiter, Lehrer und öffentlicher Verwaltungsdienst in seiner schlimmsten, also praktischen Arbeit am Mitmenschen" sollte jetzt folgen. Die Familie war ausgestiegen und er trottete dem Familienidyll hinterher – nichts Gutes ahnend. Warum eigentlich. Was war hier los? War es der Ort, der ihn erschauern ließ, die vielen endlosen, zum Teil nervtötenden Stunden, die er schon hier mehr oder weniger zwangsweise verbracht hatte. Nein, heute lag etwas in der Luft und er wußte genau, daß es mit diesem Geschehen an diesem frühen Sonntag morgen nichts zu tun hatte. "Mord" durchzuckte es sein immer noch vom Vortag vernebeltes Hirn. Welcher Mord? Nur schwach konnte sich Ode an die letzten nüchternen Minuten vor seinem Jubiläum erinnern. Da hatte er zum Telefon gegriffen, wollte gerade noch einmal aktuellen Familienstress zu Hause abfragen, als es unvermittelt zu klingeln begann. Am anderen Ende eine ziemlich nervöse Stimme, die Worte "Mord", "Blut" und "Messer" mehr gehaucht als gesprochen und dann wieder aufgelegt. Aber das kannte man ja schon. Nach mehr als 40 Dienstjahren ließ man sich durch so etwas nicht mehr aus der Ruhe bringen. Nicht am Wochenende, wo statistisch gesehen die meisten Ehefrauen wie wild auf ihre Ehemänner losgingen weil sich diese standhaft weigerten neben Job und all dem anderen Streß jetzt auch noch die Kleinen zu beaufsichtigen, den Abwasch zu machen oder, oder, oder. Die Litanei kannte Ode zur Genüge, die Konsequenzen von zahllosen unsinnigen Anrufen in seiner Dienststelle auch.

 

Als junger Poizeianwärter hatte er sich in einer solchen Situation einmal dazu hinreißen lassen den gesamten Dienstapparat zu alarmieren. Als er dann mit einer Hundertschaft am Tatort erschien hatte sich alles als ein belangloses Familiengerangel herausgestellt. Jemand hatte einen schlechten Film gesehen und dann beim Streit der Nachbarsfamilie gleich die Polizei gerufen. Jetzt als "alter Hase" konnte ihn so etwas nicht mehr beunruhigen. Dennoch: Ode hatte den routinemäßigen Polizeiapparat für diese Fälle in gang gesetzt. Anruf entgegennehmen, Notiz abheften und vergessen. Er berappellte sich wieder und Konzentrierte sich auf den weiteren Verlauf des Tages. Er mußte schließlich noch pünktlich zum Gemeindefest kommen. Die Fahrt kam ihm so langweilig vor wie nie zuvor, lag es vielleicht daran das er wenig Schlaf gehabt hatte? Er bog in die Straße ein wo er hin mußte. An einer Bank vorbei und dann war er schon fast auf dem Parkplatz der Ev. Kirche. Er schritt langsam etwas Wackelig auf den Beinen über den Kirchhof. Er war zu spät, die ersten Sangen schon fast alle Plätze waren belegt und die Indonesische Musikgruppe kontrollierte noch mal alles. Ob es in Ordnung war. Als er gerade noch den letzten Platz fand fing der Pastor mit der Begrüßung an: " Ich heiße sie hier Willkommen mit den Worten ‚ Salamata Tang‘ " Den Rest kriegte Erik nicht mehr mit weil er sich mit anderen Dingen beschäftigte: Was war der Anruf am gestrigen Abend? War es das was ihn so durcheinander brachte? Wollte jemand wen umbringen? Wenn ja, wer? Oder wollte ihn Jemand auf einen Mord hinweisen. Zu seiner Überraschung klingelte sein Handy mit einen Schrillen Lauten Ton. Das Lied was gerade gesungen wurde wurde unterbrochen weil alle lauschen wollte was da vor sich ging. Aber Erik verließ das Kirchengebäude um draußen abzunehmen: " Ode!" sagte er ins Telefon. Die Stimme am anderen Ende antwortete etwas unverständliches: " Ich gib ihnen einen Tipp: Drogen, Mord, Seele, Indonesien und Bibel!" Die Person legte auf. Ratlos stand Ode vor Kirchentür. Ihn beschlich eine böse Ahnung. Noch wußte er nicht, was ihn im tiefsten Innern beunruhigte, da vernahm er aus dem Kirchraum Stimmengewirr. Durch das Fenster sah er Ungewöhnliches. Sofort begann sein flinkes Hirn zu arbeiten. Er kombinierte fieberhaft. Was war das für ein Strick, mit dem die Menschen dort kämpften? Dort die alte Dame konnte sich kaum mehr befreien! Ein Attentat! Dort versuchte ein Gewalttäter, die gesamte Kirchengemeinde zu fesseln! Wie Blitze zuckten ihm seine Erfahrungen durch den Kopf... 1967 ... im Traugottesdienst seiner schon viermal verheirateten Schwiegermutter ... Benzin ... jetzt hatte er es! Wie konnte er die inzwischen schon komplett gefesselte Gemeinde noch retten? Ein Massenmord lag in der Luft! Vorne der Geselle mit dem schwarzen Kittel goß gerade Benzin in einen silbernen Becher. Er hörte, wie er sprach ... das ist mein Blut ... ein Verrückter! Ode mußte handeln. Er riß die Kirchentür auf. Schrie: Polizei!! Alle raus. Mit seinem Taschenmesser, das jeder richtige Junge bei sich hat, schnitt er wie von Sinnen die bunten Fesseln entzwei. Zu spät bemerkte er die eingetretene Totenstille im Kirchraum. Langsam ließ er sein Messer sinken. Irgendwie schauten alle ihn fragend an. Hatte er mit all seiner Erfahrung die Situation falsch eingeschätzt. Keine verzweifelten Schreie, keine Panik, absolut keine Reaktion, nur fragende Gesichter. Was will der Mann hier Mami? Mutter sagte:,, Das ist der Pastor. Er verkauft Indonesische Drogen. Mami, ich habe Angst vor diesem Mann, laß uns nach hause gehen. OK, sagte Mutter. Als sie auf dem weg nach hause waren Hörte die Mutter eine Stimme und schnelle schritte. Komm wir gehen schneller. Die Stimme sagte:,, Warten sie Miss. Haben sie etwas Geld für mich? Nein, ich habe selber Nichts. Aber ich habe was für sie. (Ein lauter Schuß fiel.) Und ein lautes Schrei. Der Mann hatte die Frau erschossen. Das Kind blieb wie angewurzelt stehen und sah auf seine Mutter nieder, sie war blutüberströmt, dann schnellte ihr Blick nach oben in das Gesicht des Mannes. Sie erschrak und rannte so schnell sie nur konnte in Richtung Straße. Doch sie war nicht schnell genug und der Mann holte sie ein. Er hielt ihr die Pistole an den Kopf und sagte: "Sei ganz still dann wird dir nichts geschehen!" Doch sie hörte ihm nicht zu sie fing an zu schreien und trat dem Mann mit voller Wucht vor sein Schienbein! Er schrie auf und drückte ab! Doch das Mädchen hatte sich auf den Boden geschmissen und so traf sie der Schuß nicht! Nun rannte sie so schnell sie nur konnte immer weiter doch dann blieb sie auf einmal stehen! Wo war sie? Was war genau passiert? Sie stellte sich diese Fragen immer wieder! Doch sie fand keine Antwort darauf! Sie erinnerte sich nur noch an einen Satz : " DAS IST DER PASTOR. ER VERKAUFT INDONESISCHE DROGEN!" Was hatte das zu bedeuten? Sie sah es noch genau vor sich dieses Gesicht! Das Gesicht des Mannes der ihre Mutter erschossen hatte! Ohne Skrupel oder eine Miene zu verziehen!

 

Sie hatte dieses Gesicht schon einmal gesehen! Es war das Gesicht eines Mannes der schon bei ihnen im Haus war! Aber wer? Sie entschloß sich zur Polizei zu gehen um dort den Mord an ihrer Mutter zu berichten! Nun wußte sie auch endlich wieder wo sie war! Sie stand am Nordtor der Kirche! Auf dem Weg zur Polizei schaute sie sich immer um ob sie nicht vielleicht der Mann verfolgte der ihre Mutter umgebracht hatte! Als sie dann vor dem Polizeigebäude stand hörte sie wieder einen Schuß! Dann noch einen und danach noch fünf weitere Schüsse! Sie schaute durch das Fenster und sah dort wieder diesen Mann der ihre Mutter umgebracht und jetzt anscheinend die 4 Polizeibeamten des Dorfes auch auf seinem Gewissen hatte! Den auf dem Schreibtisch lag Blutverschmiert und nur noch mit halbem Kopf der Polizei Obermeister! Und an der Wand war ein großer Blutfleck! Plötzlich öffnete sich die Tür und vor ihr stand der Mann mit dem Gesicht das die ganze Zeit durch den Kopf schwirrte! Er hielt sie am Arm fest und sagte, Bleibe Ruhig! Ich bin Polizist! Ich bin aus Detroit und bin von der staatlichen Geheimpolizei! Bitte komm mit mir! "Warum soll ich denn mit Dir kommen" seggt de Pastor, ick heff dat Wichtken nich ummebracht. Un den ösigen Bloutflegg is auch nich von mir. Dat wullt ick jou schon lang mal seggen. We hefft hier bi us in Nottuln ja man seit zweedousend Jaohren das neue Testament, un da stand ja nun man charnix von Pistoulen und Bloutfleckens und son aollen neumodisken Krimskroams man drinne. Un nu kanns Du hier man n‘ Stücksken wiederschreiwen, dat de Lue man war ordentliches te liasen kreigget. Die Verhöre bei der Polizei dauerten eine Ewigkeit und das Einzige das dem Mädchen in Erinnerung geblieben war, war der letzte Satz ihrer Mutter: "DAS IST DER PASTOR, DER INDONESISCHE DROGEN VERKAUFT!". Doch die Polizei war unerbittlich. Immer wieder die gleichen Fragen: "Kennst Du den Mörder? Warum gerade Deine Mutter?..." Eine Frage blieb jedoch immer wieder offen: Wo war ihr Vater geblieben? Das könnte der Schlüssel zum Geheimnis sein, oder? Nun war der Moment gekommen, das Erik Ode sein Inkognito auflösen mußte, soviel amateurhaftes Verhalten seiner Kollegen in Grün, ging ihm dann doch gewaltig über die Hutschnur. Die kirchliche Geheimpolizei (Diakonie) hatte mangels Personal die Hauptaufgaben, das verfolgen von Straftaten innerhalb der Kirche und ihrer Institutionen, an den Sender RTL 2 abgegeben. Dieser wußte nach den Experiment im Container (Big Brother) ziemlich genau in der Psyche von Staatsbürgern zu forschen. Die Ergebnisse hielten zwar keiner rechtlichen oder wissenschaftlichen Prüfung stand, aber das interessierte eh keine Sau. Hauptsache die Einschaltquote war beachtlich und das mußte man neidlos zugeben. Die stimmte wahrlich. Also kam der entsprechende Lokalredakteur von RTL mittels Redaktionseigenem Hubschrauber auf die Gemeindewiese vorm Friedenshaus und dann noch von Sir Erik Ode, dem mit den 40 Jahren Berufserfahrung, angefordert. Was sich jetzt in Sachen Ermittlungen auftat war kaum noch mit Worten zu beschreiben. Orwells Big Brother sah dagegen aus wie Hänschen Klein. Der RTL Mensch Peter Zlatko-Stübecke teilte die Anwesenden in TV-Zuseher und TV-Ablehner, wobei er sofort minutiös alle Übergewichtigen ausschloß. Die wären eh nicht in der Lage mit einem Messer zu töten, allenfalls ein Steak Medium chirurgisch zu teilen. Also hatte man den Tatverdacht auf TV Seher und Ablehner mit Durchschnittsgewicht gelenkt. Alle durften ihre Taschen öffnen. Nur er durfte nicht hinsehen. Als er hinsehen wollte, gab ihm jemand einen Schlag auf den Rücken.


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